Die Kriebelmücke
Wissenschaftlicher Name: Simuliidae
Größe: 2 – 6 mm
Was sind Kriebelmücken?
Kriebelmücken sind zweiflügelige, rötlich-gelbe bis schwarze Mücken, die ca. 2 bis 6 mm groß werden. 50 Arten sind in Deutschland vertreten und bei fast allen Arten sind die Weibchen Blutsauger, die Warmblütern (Säugetieren und Vögeln) gefährlich werden können. Sie sind Poolsauger, d.h. sie verursachen mit den Mundwerkzeugen eine Wunde (Pool), aus der sie das Blut des Wirts saugen.
Was verursachen Kriebelmücken beim Pferd?
Kriebelmücken stechen Pferde bevorzugt in die Ohrmuschel oder Bauchnaht. Das Pferd schüttet an der Wunde ein biochemisches Abwehrmittel (Histamin) aus, das eine Abwehrreaktion auslösen soll. Der Speichel der Kriebelmücke setzt das Histamin aus den Hautzellen frei, was starken Juckreiz bzw. eine pseudo-allergische Reaktion auslöst. Wird ein Weidetier massenhaft befallen, kann dies schlimmstenfalls tödlich enden. Gefahren: Häufige Folgen eines Stichs sind Juckreiz, Herz-Kreislauf-Versagen und massive Hautirritationen. Auch Fluchtversuche vor den Kriebelmücken können problematisch verlaufen.
Stichwort Sommerekzem:
Eine allergische Reaktion auf den Stich der Kriebelmücke kann bei Pferden das Sommerekzem auslösen, d.h. starken Juckreiz, auf den das Pferd mit Scheuern reagiert. Die Folgen sind Haarausfall bis hin zu offenen, sogar eitrigen Wunden, die wiederum Kriebelmücken anziehen. Isländer brauchen besonderen Schutz: Isländer sind besonders anfällig für Stiche von Kriebelmücken. In ihrer Heimat haben sie weniger Probleme als in hiesigen Gefilden; dies mag an ihrer genetischen Anpassung an die ungleiche Witterung (Insel und Festland) liegen, wo weniger Kriebelmücken, Bremsen und Gnitzen vorhanden sind. Eventuell auch an der Qualität des dortigen Bodens/ Futters und eines infolge besser ausgeprägten Immunsystems.
Die Pferdebremse
Die Pferdebremse / Pferdefliege ist der größte Vertreter der Bremsen - sie wird auch Dase, Brämer oder Blinder Kuckuck genannt.
Wissenschaftlicher Name: Simuliidae
Größe: 2 – 6 mm
Was sind (Pferde-)Bremsen?
Pferdebremsen sind zweiflügelige Fliegen, die ca. 19 bis 25 mm groß werden, in der Grundfarbe graubraun sind mit olivbraun bis grauem Brustbereich und drei undeutlichen, hellen Längslinien. Das Mundwerkzeug ist stark ausgeprägt, damit sie offene Wunden in die Haut reißen können („Pools“). Bremsen können nicht gut sehen, sind allerdings sehr schnell unterwegs. Sie unterscheiden zwischen „hell“ und „dunkel“, wobei helle Gegenstände für sie uninteressant sind. Sie stechen also vorwiegend dunkle Pferde, am ehesten in Bewegung. Sie identifizieren ihr Opfer anhand des ausgeatmeten Kohlendioxids und des Körpergeruchs (Schweiß). Die weiblichen Pferdebremsen sind lästige Blutsauger. Besondere Aktivitäten entwickeln sie zwischen April und August an warmen, schwülen Tagen. Dabei warten sie meist in Schattenbereichen auf ihre Opfer.
Was verursachen Bremsen beim Pferd?
Stiche der Pferdebremse können allergische Reaktionen auslösen, die neben juckenden Schwellungen mitunter schwere körperliche Reaktionen (Zittern, Schwitzen, Schwäche) nach sich ziehen können. Beim Stechvorgang werden zudem Sekrete in das Opfer injiziert, die Erreger von Krankheiten wie z.B. Borreliose übertragen können.
Gefahren:
Pferdebremsenstiche um die Augen sind problematisch, da das starke Jucken durch erbarmungsloses Kratzen beantwortet wird. Hier können Augenschäden entstehen, die bis zur Erblindung führen können.Ein massenhaftes Auftreten von Bremsen kann eine Pferdeherde ernsthaft in Gefahr bringen. Anfangs werden die Tiere unruhiger und nervöser; je mehr sie schwitzen, desto mehr Bremsen werden angelockt. Das kann sich bis zu panikartigem Herumgaloppieren steigern, in dessen Verlauf die Pferde dem Kreislaufversagen nahe, letztendlich durch die Zäune brechen.
Gnitzen
Wissenschaftlicher Name: Ceratopogonidae
Größe: bis zu 2 mm
Was verursachen Gnitzen beim Pferd?
Stiche von Gnitzenweibchen sind sehr schmerzhaft und können eine allergische Reaktion auslösen. Beim Saugen verschwindet nicht nur der Saugrüssel, sondern gleich der ganze Kopf tief in der von der Gnitze geschaffenen Wunde.
Gefahren:
Von Gnitzen übertragene Krankheiten sind die Blauzungenkrankheit und die afrikanische Pferdepest. Die Blauzungenkrankheit, die bei Wiederkäuern auftritt, sowie die afrikanische Pferdepest gehören zu den Tierseuchen und enden für die Tiere teilweise tödlich.
Fliegen
Wissenschaftlicher Name: Brachycera
Größe: 12 – 15 mm
Was sind Fliegen?
Fliegen sind zweiflügelige Insekten, die bis zu 18 mm groß werden können; der kompakte Körper ist dunkel, bei Schmeißfliegen metallisch blau oder grün bis goldgrün glänzend gefärbt. Augen und Flügel sind sehr gut ausgebildet, als Mundwerkzeuge besitzen sie einen Leckrüssel.
Was verursachen Fliegen beim Pferd?
Fliegen sind Lästlinge und werden vom Geruch der Pferde angezogen. Sie beißen oder stechen zwar nicht, können aber in der Tat „lästig“ werden.
Gefahren:
Nicht nur auf der Weide „nerven“ Fliegen, auch beim Reiten können sie wahre Störenfriede sein. Pferd und Reiter können sich nicht mehr konzentrieren, die Pferde buckeln, schütteln den Kopf oder fangen bspw. an zu treten. Manche Pferde gehen gar durch, was problematisch verlaufen kann.
Zecken
Wissenschaftlicher Name: Ixodida
Größe: vollgesaugt bis zu 3 cm
Was sind Zecken?
Zecken sind blutsaugende Parasiten mit einem Körper aus zwei beweglichen Körperteilen („Kopf“ und „Rumpf“) sowie mit kennzeichnenden Mundwerkzeugen vorne. Mit dem Mundwerkzeug schaffen Zecken Wunden, indem sie Gewebe mit kleinen Blutkapillaren aufreißen und anschließend das Blut aus dem „Pool“ aufsaugen. Dieses brauchen sie für ihre Entwicklung.
Was verursachen Zecken beim Pferd?
Zecken können sich grundsätzlich überall festsaugen, stechen Pferde aber mit Vorliebe an schwach behaarten, dünnhäutigen Körperstellen. Zecken sind Überträger der Borreliose, die symptomlos verlaufen, aber auch schwere Krankheitsverläufe annehmen kann.
Gefahren:
Neben der Borreliose können Zecken auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) auf Pferde übertragen. Bricht die Krankheit aus, verläuft sie meist schwer und endet häufig mit dem Tod des Tieres bzw. dessen Einschläferung. Neben Fieber, Fressunlust, Schreckhaftigkeit und Zähneknirschen wurden starke neurologische Störungen bis hin zu Krampfanfällen beobachtet. Während man gegen Borreliose impfen kann, ist dies bei FSME nicht möglich.